Donnerstag, November 21, 2024
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60 Jahre1Feinmetall feiert 60-jähriges Firmenjubiläum

Die Globalisierung weiter vorantreiben ist eines der Ziele und Visionen von Feinmetall. Das Herrenberger Unternehmen aus dem Schwarzwald feierte am Wochenende sein 60-jähriges Bestehen. Die Triebfedern für den Erfolg des führenden Anbieters in der Prüf- und Kontakttechnologie sind Innovationskraft, schwäbischer Tüftlergeist und ein hoher Qualitätsanspruch. Mit einem berauschenden Fest unter dem Motto „People, Power, Passion“ blickten Mitarbeitende, Gäste und Management gemeinsam zurück und in die Zukunft.

„Von den bescheidenen Anfängen in einer kleinen Werkstatt in Herrenberg, in der Uhrenfedern hergestellt wurden, hat sich Feinmetall zu einem globalen Player mit ambitionierten Zielen gewandelt“, resümiert Geschäftsführer Thorsten Kern in seiner Ansprache zur Jubiläumsfeier. „Ihr alle, wirklich jeder einzelne von Euch, seid unser wertvollstes Gut. Jede Innovation, jedes Produkt, das unsere Hallen verlässt, trägt die Handschrift eines engagierten Teams. Es ist dieser Teamgeist, der uns zu dem macht, was wir sind“, ergänzt Geschäftsführer Patrik Dinser.

Am 27. September feierte der Jubilar im Motorworld Village Metzingen zusammen mit 440 Gästen seinen 60. Geburtstag. Die Feinmetaller stehen allerdings alles andere als „kurz vor der Rente“. Unter dem Motto „People, Power, Passion“ richteten sie mit einem besonderen Highlight den Blick in die Zukunft: Gemeinsam performten die Feinmetaller den eigens kreierten Corporate Song „One Step Further“, der sich sofort als Ohrwurm etablierte.  Herzlich begrüßt wurde neben anderen Ehrengästen und stellvertretend für die Eigentümerfamilie der langjährige frühere Geschäftsführer und Miteigentümer Wolfgang Bürkle.

Feinmetall wurde am 23. Juni 1964 durch den Kreidler Konzern in Ludwigsburg gegründet, um Uhrenfedern für mechanische Autouhren herzustellen.

Die 1970er bis 1980er Jahre

In den 1970er Jahren erlebte Feinmetall einige entscheidende Veränderungen: 1971 erfolgte der Umzug des Unternehmens von Ludwigsburg nach Herrenberg, wo rund 50 Mitarbeiter im neuen Firmengebäude Beschäftigung fanden. Bereits ein Jahr später erreichte die Produktion von fünf Millionen Präzisionsspiralfedern ihren Höhepunkt. Der Aufstieg der Quarzuhren führte jedoch zum Rückgang in der Schwarzwälder Uhrenindustrie, was den Bedarf an mechanischen Komponenten reduzierte.

In dieser Phase suchte der benachbarte Computerhersteller IBM einen neuen Lieferanten für Federkontaktstifte und entdeckte Feinmetall. Mit technischem Know-how entwickelten die Ingenieure dort Kontaktstifte, die Leiterplatten mit herausragender Präzision prüfen konnten. Das Produkt übertraf die Lebensdauer der Konkurrenz um das Dreifache. Dieser Erfolg ebnete den Weg für den Geschäftszweig Federkontaktstifte.

Nach dem Konkurs des Kreidler-Konzerns 1982 erwarben die Brüder Kurt und Walter Bürkle Feinmetall, die an der Spitze der Firma Centra-Bürkle in Schönaich standen. Als Familienunternehmer mit Umsicht sowie erheblichen Investitionen stellten sie die Weichen für den Erfolg, die Wettbewerbsfähigkeit und die Internationalisierung in einer Zeit, in der die Elektronikindustrie entstand.

„Mein Vater Walter und mein Onkel Kurt hatten zusammen mit meinem Großvater Albert Bürkle nach dem Krieg die Firma Centra in Schönaich gegründet“, blickt Wolfgang Bürkle stolz zurück. „Albert Bürkle hatte schon vor dem Krieg in Stuttgart eine Heizungsbau-Firma, in der er wegweisende Erfindungen auf dem Gebiet der Heizungsregelung gemacht hatte.“

Die 1990er und 2000er Jahre

Feinmetall passte sich schnell an die rasanten Entwicklungen der Elektronikindustrie an. Mit dem wachsenden Einsatz elektronischer Bauteile und der fortschreitenden Miniaturisierung stiegen die Anforderungen an präzise Prüfkontakte. In den frühen 1990er Jahren erweiterte Feinmetall sein Produktportfolio durch die Entwicklung innovativer Prüfkarten für die Halbleiterindustrie. Die Grundlage bildete dabei die Knickdraht-Technologie, mit der man bereits in der Kooperation mit IBM erfolgreich gearbeitet hatte.

1994 wurden erstmals Montagearbeiten nach Tschechien ausgelagert. 1997 übernimmt Wolfgang Bürkle in der 2. Generation die Geschäftsführung. Zum Millennium erhielt Feinmetall für die Vertical Probe Card den Innovationspreis von Baden-Württemberg. Heute sind die Feinmetall Prüfkarten unverzichtbar beim Wafer-Test verschiedener Chips. Es folgten neue Niederlassungen in Amerika und Asien für ihren weltweiten Vertrieb. Mit den beiden Produktbereichen, den Kontaktstiften für die Prüfung elektronischer Baugruppen und den Prüfkarten für Wafer-Tests, etabliert sich Feinmetall als weltweit führend.

Die 2010er Jahre bis heute

Seit dem 50. Firmenjubiläum im Jahr 2014 wurden 2017 eine neue Dreherei gebaut, 2021 die Geschäftsprozesse auf SAP umgestellt und ein neues Produktionswerk in Tunesien eröffnet. Parallel hat die Automatisierung zunehmend Einzug in die Fertigung gehalten, in der auch der Reinraumbereich erweitert wurde.

Im Jahr 2022 übernehmen zwei erfahrene Führungskräfte aus den eigenen Reihen die Geschäftsleitung von Feinmetall. Betriebswirt Patrik Dinser kam 2002 als Einkaufsleiter zu Feinmetall. Wirtschaftsingenieur Thorsten Kern begann seine Laufbahn 2009 als Assistent der Geschäftsführung.

„Wir hatten es zu unserem Amtsantritt und auch schon davor gleich mit zwei Herausforderungen zu tun: der Pandemie und dem Ukrainekrieg“, blickt Thorsten Kern zurück. „Die Pandemie hat zu erheblichen Lieferkettenverwerfungen geführt. Die Folge war ein erheblicher Umsatzrückgang, den wir jedoch im darauffolgenden wieder fast vollständig ausgleichen konnten“, ergänzt Patrik Dinser. Auch der Krieg in der Ukraine verursachte unerwartete Preissteigerungen, Materialengpässe und lange Lieferzeiten.

Seit 2023 präsentieren sich die Herrenberger auf den globalen Messen in einem neuen Marketing- und Messekonzept. Das mittelständische Unternehmen ist heute international tätig und hat neben dem Hauptsitz in Herrenberg weitere Niederlassungen in den USA, Mexiko, Tschechien, Tunesien, China, Singapur und Taiwan. Ganz aktuell wurden Vertriebsniederlassungen in Indien, der Türkei und Marokko gegründet. Hinzu kommt ein weltweites Netz an kompetenten Vertriebspartnern.

Ausblick, Ziele, Pläne

Alles in allem sind die Weichen bestens gestellt für die Zukunft. Durch die Elektromobilität und die dadurch entstehenden Giga-Factories werden eine Vielzahl neuer und technologisch anspruchsvolle Kontaktier-Lösungen benötigt. Die steigende Digitalisierung und Vernetzung geht nur mit neuartigen Mikrochips. Das wirkt sich positiv auf den Bedarf an Probe Cards aus.

„Unsere Vision ist es, Technologieführer im Bereich der Kontaktier-Lösungen zu sein. Wir wollen weltweit für unseren hohen Anspruch wahrgenommen werden, eine überragende Präzision und kompromisslose Qualität zu bieten“, sagt Patrik Dinser.

Auch die Globalisierung geht weiter. „Wir werden weitere Produktionswerke aufbauen, um den steigenden Bedarf an unseren Produkten auch vor Ort abdecken zu können“, berichtet Thorsten Kern. „Schon im nächsten Jahr werden wir eine Produktion in Mexiko eröffnen“.

Feinmetall steht für einen verantwortungsvoller Umgang mit allen natürlichen Ressourcen. Die Prinzipien der Nachhaltigkeit haben sich dabei zu einem entscheidenden Faktor im gegenwärtigen Handeln sowie bei den Planungen zukünftiger Strategien entwickelt. Und so wird Feinmetall auch künftig die Herausforderungen Miniaturisierung und Internationalisierung bravourös meistern.

Bilder:

Bild oben: Feinmetall feierte sein 60-jähriges Firmenjubiläum mit einem berauschendem Fest.

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Sie führen Feinmetall in die Zukunft: Die Geschäftsführer Patrik Dinser (l.) und Thorsten Kern.

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Er steuerte Feinmetall von 1997 bis 2022 erfolgreich in die Gegenwart: ehemaliger Geschäftsführer und Miteigentümer Wolfgang Bürkle.

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Höhepunkt der Jubiläumsfeier war der gemeinsame Videodreh für den neuen Corporate Song „One step further“ als Überraschung für die MitarbeiterInnen.

 

 

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D-71083 Herrenberg

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